Die alte Straße der beiden Hauptorte Frontenhausen und Teisbach der gleichnamigen Grafschaft führte im Mittelalter sicherlich über die Furt bei Loitersdorf nach Hub, weiter über Unter- und Oberspechtrain und schließlich nach Teisbach zur dortigen Burg. Auf der heutigen, viel steileren Strecke über den sogenannten Auerberg hätte in früheren Zeiten kein beladenes Fuhrwerk fahren können. So nutzten die Menschen die natürliche Flachstelle der Vils, um den Fluss zu überqueren, was im Übrigen die örtlichen Bauern auch heute noch mit ihren Traktoren machen.
Unmittelbar neben der Furt befindet sich seit alters her ein Steg über die Vils, der in seiner Mitte eine Flussinsel anschneidet. Dort befindet sich eine abgegangene Turmhügelburg (Motte), ca. 290 Meter westlich der Filialkirche St. Wolfgang. Sie wird in der Denkmalliste als Bodendenkmal (Turmhügel des Mittelalters mit zugehörigem Vorburgareal) unter der Aktennummer D-2-7441-0063 geführt. Dieser künstlich aufgeschüttete, einst rundliche bis quadratische Turmhügel ragte gut zwei Meter über den Talgrund. Sein Durchmesser betrug zwischen 15 und 20 Meter und war von einer Grabensenke ringförmig umschlossen.
In den Traditionen (Schenkbüchern) des Klosters Baumburg a.d. Alz treten verschiedene Ministerialen der Grafen von Frontenhausen urkundlich hervor, die in Loitersdorf (Liutratestorf, Livtratestorf) ansässig waren und sicherlich den Vilsübergang schützten bzw. Zoll erhoben. So schenkte um 1160 ein Pfarrer durch die Hand seines Bruders Konrad von Loitersdorf ein Gut in Wettersdorf. Graf Heinrich III. von Frontenhausen war erster Zeuge bei diesem Rechtsakt.
Motte auf dem Teppich von Bayeux (Burg Dinan) – Quelle Wikipedia, gemeinfrei.
Wie auf dem Teppich von Bayeux - dort ist die Schlacht bei Hastings von 1066 dargestellt - zu sehen ist, gab es diese künstlich aufgeschütteten Hügel mit Holztürmen in der Normandie bereits im 11. Jahrhundert.